Liebe Sportfreunde,

der Kegelabend liegt nun schon ein paar Tage hinter uns und hatte mir vorgenommen, mit dem nötigen emotionalen und psychischen Abstand einen neutralen und gerechten Bericht über diesen Abend abzugeben. Zum Glück kam mir Lisa zuvor und hat mir diese, für einen Sieger letztlich sehr undankbare Aufgabe, abgenommen. Hierfür verdient sie Dank, Anerkennung und Respekt, als Angehörige der Verlierer – nein, ich korrigiere mich in der Wortwahl – als Angehörige der unterlegenen Frauschaft einen fast positiven Bericht zu verfassen.

Ich gebe ihn nachfolgend ohne Änderungen wider. Möge sich jeder selbst ein Bild machen.

Hier ist also Lisa’s Nachbetrachtung des Kegelabends vom letzten Freitag:

Wie soll man über einen Abend schreiben, der bereits im Vorfeld mit Kampfansagen herbeigeredet wurde? 

Neutral und sachlich? Fundiert recherchiert? Klar, Ehrensache! 

Also los: 

Am Freitag, 07.02.2025 kamen die Sporttaucher Schwandorf im Gasthaus zum Turner in Schwandorf zum fairen Kegelkampf der Geschlechter zusammen. Große Wiedersehensfreude zur Begrüßung. Dann erstmal den Körper stärken mit leckerem Essen und feinen Getränken. Und schon ging’s los. Ein Schub zum Einkegeln, während die Schriftführerin ein Tafelbild für Häuslbauer entwarf. Ein paar energische Designänderungen weiter durfte Peter der Erste in die Vollen kegeln und seine Nachkommenden schauen, wie sie den Rest abräumen sollten. Viele Versuche lang blieb ein einzelner Restkegel hartnäckig stehen, während die Kugeln rechts und links an ihm vorbeipfiffen oder -schlichen. War der endlich weg, ging das Elend von vorne los. Mit jedem Fehltreffer betätigte Anja sich als Maurerin an der Tafel. Die ersten Häuschen waren schnell gebaut, ein rauchender Kamin verschaffte dem jeweiligen Besitzer eine Pause – rausgeflogen! Die langsameren Baumeister machten sich weiter das Leben gegenseitig schwer, indem sie möglichst zerklüftete Bilder an der Anzeigetafel schufen. „TOOOR“Jubel gehört eigentlich zu einer anderen Sportart, war aber auch hier zu hören. Anfeuernde Rufe, zweideutige (oder eindeutige?) Tipps (zensiert), fröhliches, schallendes Gelächter – ein Heidenspaß. Bis ein Kegel die Schnauze voll hatte, sich in sein Seil hängte und nicht mehr zum Aufstehen bewegen ließ. So hängt er vermutlich auch heute noch. Also machte die herbeigerufene freundliche Wirtin die zweite Bahn klar und das muntere Spiel konnte dort fortgesetzt werden. Letztendlich gewann Peter der Zweite. Glückwunsch! 

Und dann begann der erwartete Wettbewerb Damen gegen Herren mit dem Entwerfen des neuen Tafelbilds: ein weiblicher und ein männlicher Baum, bestehend aus Zahlenreihen, (1×1,2×2…5×5,4×6…1×9). Dieser Baum sollte jeweils abgesägt werden indem pro Wurf die in die Vollen erkegelte Zahl vom Baum des eigenen Geschlechts weggewischt wurde. Pech, wenn z.B. die vier Vierer bereits weg waren und hartnäckig weitere Vierer gekegelt wurden statt der z.B. angestrebten Zwei. 

Die Männer legten kraftvoll los (Zitat: „kleine Zahlen sind nichts für uns“), Ruckzuck erschien ihr Baum lückig, waren 5er, 6er, 7er, ja sogar 8er weg. Ab da erfreuten diese Zahlen und sogar mehrere Kränzchen immer weniger. Die Kugeln rollten, hüpften, schlingerten, ja flogen förmich in abenteuerlicher Manier den Kegeln entgegen, nicht immer wussten sie, wo sie hin sollten.  

Die Frauen näherten sich dem Thema ihrer Natur entsprechend eher zart. Sanft auf die Bahn geschmeichelt kurvten die Kugeln in die Ferne und bereiteten ihren Absenderinnen mehr oder weniger Freude. Gegenseitige Tipps, großartiger Zusammenhalt, grenzenloser Spaß mündeten in einen gewissen Druck, als der Countdown der Uhr das nahe Ende ankündete. Ein freundliches Mitglied der Herrenmannschaft führte deren einsetzende Verzögerungsversuche gerade rechtzeitig ad absurdum indem er einen weiteren Halbstundenchip einwarf. So kam die Aufholjagd der Damen wieder in Schwung. Entsetzte Blicke der Männer ob des lichter werdenden gegnerischen Baums wurden fast panisch als die weibliche Baumspitze fiel. Doch was man zu sehr will, gelingt oft am wenigsten. Ein Herren-Neuner oder zwei Damen-Siebener waren einfach nicht mehr zu erreichen. 

Und so wurden die Herren doch noch verdiente Sieger. Erschöpft aber froh.

Herzlichen Glückwunsch! 

Soweit Lisa. Ich kann mir vorstellen, dass es wirklich einer große Kraftanstrengung bedurfte, diese Worte so positiv und fast wohlwollend zu wählen und dafür gehört ihr auch der Pulitzerpreis verliehen! Leider ist ihr letzter Satz „Unsere Revanche wird kommen…“ der heimischen Zensur zu Opfer gefallen. Da hätte der Bericht gleich eine andere Note erhalten.

Liebe Lisa, wir Siegermänner werden euerer Revanche gelassen entgegensehen!

Dann übt mal schön, bis zum nächsten Showdown im Herbst an gleicher Stelle!

Liebe Grüße

Peter